Canadusa 2011
Was für ein Schwachsinntitel für eine Rundreise oder doch ein genialer Gedanke aus unserem Familykreis? Nachdem wir im letzten Sommerurlaub Skandinavien unsicher gemacht haben und per „Low Budget“ zum Nordkap fuhren (Norwegen Euch 2010), haben wir uns dieses Jahr wieder einmal für die Überquerung des Nordatlantik entschieden. Damit wir auf die Frage:
Wo geht’s denn im Sommer hin? |
nicht ständig mit
USA! |
antworten müssen und wir im Übrigen unbedingt einmal nach Kanada wollten, fiel die Wahl des Flugzieles auf Vancouver.
Vancouver ist eine der lebenswertesten Städte der Welt und wurde auch schon diverse Male auf die Topplatzierung verschiedenster Umfragen gewählt. Selbstverständlich sind aber solche Umfragen nicht immer objektiv und deswegen gibt es auch kritische Stimmen die gerade Vancouver als eine Stadt ohne Seele bezeichnen. Aber einmal ehrlich, kritische Stimmen gibt’s doch immer. Manche Leute könnten eh nicht existieren, wenn sich nicht alles schlecht machen ließe. Egal ob 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen oder neuer Bahnhof in Stuttgart. Hauptsache dagegen oder kritisch. Aber wer weiß. Vielleicht stimmen ja die Gerüchte. Vancouver wäre eine Stadt wie am Reißbrett entworfen. Ich persönlich habe dazu wie so oft gar keine Meinung, weil ich Vancouver nicht kenne. Dies wiederum erscheint uns als ausreichender Grund eben gerade dort hin zu fliegen. Die olympischen Spiele im letzten Jahr haben neugierig auf diesen Fleck Erde gemacht und wir werden uns das ganze einmal live und in Farbe ansehen.
Vancouver wird also unsere Ausgangsstation für die Canadusa Tour 2011 sein. Ziel wird es sein in den Nationalparks Westkanadas die Natur zu erkunden und in einem großen Südbogen über den Yellowstone in Richtung USA-Westküste zu fahren. Anschließend geht es wieder in Richtung Norden über Seattle nach Vancouver. Der Nordwesten der USA ist für uns noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Diesen Fleck gilt es zu tilgen. Ich zweifele keine Sekunde daran, dass uns dies gelingen wird.
Als Hauptverantwortlicher der Route musste wieder einmal meine Frau die Kastanien aus dem Feuer holen. Sie las sich durch diverse Reiseführer und Reiseberichte und stellte eine wunderbare Rundreise zusammen, die allen unseren Ansprüchen an Sightseeing, Wandern und sonstigen Aktivitäten gerecht werden wird. Reden wir nicht lange um den heißen Brei. Seht selber wo wir uns dieses Jahr herum treiben werden.
Was erwarten wir von einem solchen Urlaub? Warum zieht es uns immer wieder über den Atlantik?
Diese Frage lässt sich nicht mit einem Satz beantworten und ohne es eigentlich begründen zu müssen tue ich es trotzdem oder versuche es zumindest. Ich glaube es sind die unterschiedlichen Aspekte eines solchen Urlaubes bzw. die Kombination daraus.
1) The American/Canadian Way of Life oder die Leichtigkeit des Seins: Urlaub ist nicht Alltag und trotzdem gefällt uns allen die Art und Weise wie die Nordamerikaner leben. Wie oft höre ich Leute über die Amerikaner im Allgemeinen schimpfen. Oberflächlich und dumm sind nur einige der Attribute die ihnen zugeschrieben werden. Wenn man sie aber fragt wie viele Amerikaner sie kennen würden, erntet man schweigen.
2) Die Naturschönheiten des Landes. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele grandiose Naturwunder innerhalb so relativ kurzen Entfernungen. Die Vielfältigkeit dieser Naturwunder macht einem manchmal schon fast sprachlos.
3) Das Erwandern dieser Naturschönheiten stellt eine ganz eigene Qualität dar. Wir lieben es uns in der Natur zu bewegen. Dies gilt auch und vor allem für unsere Kinder. Die müssen nicht zu jeder Wanderung überredet werden, sondern haben genau wie wir dieses Gen bereits von frühster Kindheit an eingepflanzt bekommen.
4) Das Essen und alles was dazu gehört. Natürlich kann es nach einigen Wochen schon einmal nerven kein richtiges Brot kaufen zu können, wenn dies auch in den letzten Jahren schon erheblich besser geworden ist. Essen gehen in den USA und wahrscheinlich auch in Kanada ist etwas Besonderes und gehört zu dieser Art Urlaub einfach dazu.
5) Jeden Tag in einer anderen Stadt, obwohl wir ja meistens bei unseren Rundreisen versuchen nicht jeden Tag das Hotel zu wechseln. Aber genau diese Art des Urlaubes macht es für uns so schwierig über Alternativen nachzudenken, wie z.B. Hotelurlaub in der Türkei. 2 Wochen in einem Hotel, für uns unvorstellbar. Dies wären 2 verlorene Wochen. Was hätte man in dieser Zeit nicht alles erleben können.
Die Kombination aus allen Aspekten macht einen derartigen Urlaub wie er uns bevorsteht im wahrsten Sinne des Wortes einmalig. Individueller geht es einfach nicht. Alles vom Flug über das Auto und die Hotels wird individuell geplant und gebucht. Was wir besichtigen, wann wir wo sind, welche Wanderungen wir machen werden, einfach alles ist von uns individuell zusammengestellt worden. Okay, das meiste natürlich von meiner Frau. Schon klar. Wenn etwas schief geht, können wir niemand anderen dafür verantwortlich machen als uns selber. Das nenne ich einmal ganz und gar undeutsch. Obwohl man könnte natürlich auch meine Frau.....
Wir freuen uns wahnsinnig auf diesen Urlaub. Im Gegensatz zu einigen vorangegangenen Familienurlauben wie z.B. Easter Egg - Tour oder Christmas on Tour werden wir dieses Mal richtig viel Zeit mitbringen. Selten bis gar nicht hatten wir bisher 25 Tage im Gepäck. Da sollte das Abschalten vom Alltag gelingen. Wir laden euch ein mit uns diesen Urlaub zu verbringen. Wir in Kanada und der USA und ihr virtuell. Eigentlich wollte ich dieses Mal gar keinen Live-Reisebericht schreiben, aber auch das Berichten aus der Ferne gehört irgendwie dazu. Bevor ich mich von meiner Family schlagen lasse, werde ich also noch einmal meine ganze Kreativität zusammenkratzen und so live wie möglich berichten.
Ich welchen Zeiten wir leben
Wenn nicht unser aller Existenz auf dem Spiel stehen würde, man könnte sich glatt mit einer Tüte Chips und einer Flasche Cola bewaffnet auf sein Sofa setzen und die Geschehnissen auf der Weltfinanzbühne dieser Tage mit Spannung verfolgen. Der moderne Krieg von heute wird nicht mit Waffensystemen ausgetragen. Unsere ach so zivilisierte Welt bekriegt sich virtuell auf dem Bankett der Finanzjongleure. Wer hier noch den Durchblick behält muss schon ganz besonders helle sein oder zumindest so tun als ob. Nun bin ich zwar bestimmt nicht der dunkelste unter der Sonne, aber erklären konnte mir bisher niemand so recht was im Moment eigentlich so passiert.
Aber vielleicht ist es gar nicht so wichtig alles zu verstehen. Nachdem die USA die Pleite gerade noch einmal so abgewendet hat, ist im Moment wieder Europa dran. Die Börse bricht auf breiter Linie ein und es werden Milliarden an Firmenvermögen über Nacht verbrannt. Vielleicht steht auch die nächste Wirtschaftskrise schon wieder vor der Tür. Nur dieses Mal wurde sie im Gegensatz zu 2008 groß angekündigt. Es könnte auch sein, dass sie gerade deswegen ausfällt. Nachdem alle Halbprofis an der Börse ihre Verluste realisiert haben, steigen die Vollprofis wieder ein und das ganze Spiel beginnt von neuem. Das, was dem Normalbürger noch an Geld geblieben ist, wird durch Inflation verbrannt.
Klingt doch alles irgendwie depressiv. Sollte es aber gar nicht, eher im Gegenteil. Wenn unser Geld schon in Zukunft nichts mehr oder weniger wert ist, dann gebe ich dieses Geld doch jetzt aus, wenn ich noch etwas davon habe.
„Don´t dream your life, live your dream“
Jetzt wisst ihr, warum wir wieder einmal über den großen Teich nach Nordamerika fliegen.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum