17.03.2008

Flying to the Moon

Das Einschlafen gestern abend war selbstredend kein Problem. Ins Bett liegen, Licht ausmachen, kurz darüber nachdenken wann wohl die Nacht vorüber ist und schon ging es dahin. ......s.ssss.s.ssssssss

Um halb 2 wache ich das erste Mal auf. Der Blick auf die Uhr läßt mich so ein klein wenig erschaudern. Sch.....okolade, die Nacht kann doch jetzt unmöglich schon zu Ende sein. Irgendwer schleicht durchs Zimmer. Der Grund meines Erwachens. Ein Kind wird wohl morgen früh im Zimmer zurückgelassen :)

Aber alles halb so schlimm. Meine Frau ist offensichtlich auch von dem Schleicher im Dunkeln aufgeweckt worden. Sie steht auf und dreht die Klimaanlage an. Das eintönige Geräusch bringt mich und den Rest der Familie umgehend dahin zurück, von wo wir kurz vorher herkamen. Direkt in den Schlaf. Bis 5 Uhr, dann ist die Nacht endgültig vorbei. Aber 6 Stunden Schlaf sind in Ordnung. Der Tag kann kommen.

Obwohl unser Hotel Frühstück anbietet, verschmähen wir es heute früh. Der erste Tag in Amerika muss mit einem Denny´s Frühstück (Link) begonnen werden. Schon zu Hause habe ich mein Navi mit den notwendigen Infos gefüttert. Nur 1.2 Meilen von unserem Motel entfernt befindet sich unser Frühstücksparadies. Leider läßt man uns nicht hinein. Wegen einem Dumpingproblem ist die Küche überflutet und deshalb ist es wohl besser die Lokalität zu wechseln.

In weiser Voraussicht habe ich allerdings noch einen zweiten Denny´s in der Nähe rausgesucht. Einen sehr schönen, gleich in der Nähe der Hertz Vermietstation. Gar nicht zu verfehlen, falls jemand einmal einen suchen sollte.

Bacon Cheeseburger zum Frühstück ist auch nicht jedermanns Sache.

Nach diesem magenfüllenden Start in den Tag, gings auf den Highway 50 in Richtung Osten. Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist der KSC (Link) .


In kurzen Worten die Höhepunkte des Besuches:

Als erstes wollen wir heute morgen zum Mond fliegen.

Der Start eines Shuttle wird simuliert. Man wird mit ca. 20 anderen Mondfahrern auf seinem Sitz festgeschnallt, um 90 Grad gedreht und schon läuft der Countdown runter. Das Shuttle startet. Es wackelt, rumort und man spürt den Schub der Raketen. Eine klasse Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann.

Nächster Programmpunkt, die Bustour über das NASA - Gelände. Dabei kommt man am höchsten einstöckigen Gebäude der Welt vorbei.

Danach gehts zu einem Aussichtsturm, von wo aus man die verschiedenen Abschußrampen sehen kann. Wer näher an sie ran will, muß eine spezielle Tour buchen.

Danach wird noch zweimal angehalten. Einmal, um in einer großen Halle eine Saturn Rakete zu bewundern und das zweite Mal, um Produktionshallen einer Satellitenfertigung anzuschauen. Zugegebenermassen sind die Raketen schon beeindruckend.

Auch die Inneneinrichtung der Weltraumstation kann man besichtigen. Hat sich schon mal jemand Gedanken über den Restroomgang in der Schwerelosigkeit gemacht. Ob ich das auch bei mir zuhause einbauen kann?

Nach dieser 3-stündigen Tour haben wir uns noch einen 3D-Film im IMAX-Kino angesehen. "Walking on the Moon" von Tom Hanks.

Nach dem Film sind wir noch etwas im Rocket Garden spazieren gegangen.

nach 5 1/2 Stunden verlassen wir wieder den KSC. Kosten für uns als Familie 180 $, der Parkplatz war kostenlos. Ist ja auch schon was. Kostenlos waren auch die Alligatoren in den Kanälen rund um das KSC. Hey, die gibts hier wirklich in freier Wildbahn. Irgendwie habe ich das ja für ein Gerücht gehalten. Jetzt gibt es die hier richtig. Greifen die Menschen eigentlich nicht an? Lacht nicht, ich habe ja keine Ahnung. Schließlich gibts in Deutschland relativ wenig von diesen Tieren.

Bei unseren Planungen im Vorfeld waren wir uns nicht sicher, ob uns der Jetlag nach dem Besuch des Space Centers erreichen würde. Aber wir spüren nichts. So machen wir uns noch auf den Weg Richtung Norden zum Merrit Island National Wildlife Refuge (Link)

Hier gibt es den sogenannten Black Point Wildlife Drive. Auf der ca. 7 Meilen langen Gravelroad kann man tief in ein Sumpfgebiet vordringen und nicht nur Landschaft, sondern auch viele Tiere bewundern. Leider war unsere Suche nach weiteren Alligatoren zunächst nicht erfolgreich. Dafür war folgendes zu sehen:

und dann, fast zum Schluß des Drives, fanden wir sie doch noch.

Ich habe meine Kinder vorgeschickt, um die Angriffslust der Alligatoren zu testen.

Glaubt ihr wirklich ich wäre so fies?

Weil wir schon mal hier sind, fahren wir auch gleich noch zum Manatee Observation Deck (Link) . Vielleicht haben wir ja Glück.

Wir haben Glück. 3 Tiere tummeln sich hier im Wasser. Die Manatees sind faszinierende Tiere. Groß, dick, schwerfällig und schwerhörig. Deshalb werden sie gerne von Booten angefahren und schwer verletzt.

Nach diesem letzten Highpoint des Tages, setzen wir uns in unser Auto und fahren zu unserem zweiten vorgebuchten Motel des Urlaubes nach Fort Pierce. Für den ersten Tag haben wir ganz schön viel erlebt. Jetzt reicht es aber und das Bett ruft. Um 9 Uhr endet heute der Tag.

Joke of the day

Manatees sind laut einem Hinweisschild am Observation Deck die "Mermaids of the new world" - Meerjungfrauen der neuen Welt. Die Antwort von Sebastian darauf: "Kein Wunder das die noch Jungfrauen sind, sind ja ganz schöne Kolosse". Der Junge ist gerade mal 11 Jahre alt. Ob an unserer Erziehung irgendetwas falsch ist?

Der Kennedy Space Center

Die Amerikaner lieben Heldenverehrung und hier können sie sie so richtig ausleben. Aber seien wir mal ehrlich, technisch gesehen werden hier auch Riesenleistungen vollbracht. Der ganze KSC ist so eine Art Werbeveranstaltung für die Raumfahrt. Zum einen natürlich um Nachwuchs zu rekrutieren, aber vielmehr um die horrenden Mengen von Steuergeldern zu rechtfertigen, die das Programm verschlingt. Auf der Habenseite stehen dagegen viele technische Errungenschaften, ohne die wir nicht mehr leben wollten. Gerne wird da ja immer das Teflonfeld am Herd genannt. Naja, auch ganz nett.

Aber ohne Satelliten, die um die Erde kreisen, wäre unser Leben nicht mehr vorstellbar. Auch in der Materialforschung und in der Medizin hat das Weltraumprogramm seinen Beitrag geleistet. Man merkt die Werbeveranstaltung hat sein Werk getan. Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre und mir beim Fliegen nicht schlecht werden würde, wäre ich auch gerne Astronaut geworden.

Hier gehts weiter - 18.03.2008

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum