Pazlantik

2013

Day 21 - Observations


Kanab Las Vegas auf einer größeren Karte anzeigen

Wie immer die letzten Tage gehen die Nächte wie die Tage zu schnell vorüber. Aber wir wollen heute unseren Kids den Observation Point zeigen und dafür sollten wir so früh wie möglich am Trailhead stehen. So werden wir zumindest am Anfang der Wanderung noch etwas Schatten haben und erst zum Schluß in der Sonne laufen müssen. Natürlich wird den ganzen Rückweg über die Sonne auf unserem Hirn einbrennen, aber dann geht es ja bergab.

Also rüttelt uns um 6.30 Uhr der Wecker wieder aus dem Schlaf. Trotzdem werden wir ingesamt eine Stunde brauchen bis wir alle soweit sind und in Richtung Zion Nationalpark aufbrechen können. Wir machen ein kleines Frühstück im Zimmer, hauptsächlich mit Corn Flakes, morgendliche Aktivitäten im Bad müssen gemacht werden und die Koffer mit samt allen Kleinigkeiten die so rumliegen müssen wieder gepackt werden. Eine Stunde für alle diese Tätigkeiten erscheint mir da gar nicht zuviel.

Von Kanab bis zum Visitor Center und dem Startpunkt des Zion Shuttles fährt man ca. 1 Stunde. Die Shuttle fahren sehr oft, so dass man nicht sehr lange auf den nächsten warten muss. Bis zum Trailhead zum Observation Point fährt man dann nochmals ca. 20 Minuten und schon ist man da und kann starten. Im Gegensatz zum Bandalier National Monument nervt der Shuttle hier aber nicht. Hier ist er durchaus angebracht, denn das Tal des Zion Nationalpark ist nun einmal nicht sehr groß, die Parkplatzkapazitäten begrenzt. Selten ist ein Shuttle sinnvoller als hier.

Das Bild zeigt den wesentlichen Vorteil der morgendlichen Stunde. Sonne auf der gegenüberliegenden Talseite, auf der Aufstiegsseite aber noch Schatten. Zum Schwitzen kommt man natürlich trotzdem, gehört ja dazu und es geht auch recht ansehnlich nach oben.

Vorbei am Weeping Rock, bei dem aus der Felswand das Regenwasser tropft welches angeblich vor ca. 2 Jahren oben auf den Observation Point geregnet hat. Solange benötigt das Wasser auf seinem Weg durch den Felsen.

Auf halber Höhe zum Zielpunkt erreicht man einen wunderschönen kleinen, kurzen Slot. Vor allem auf dem Rückweg ist der Platz im Slot eine Wohltat, denn es ist einer der wenigen Schattenplätze und kühl noch dazu, da der Wind wunderbar abkühlend durchbläst.

Danach hilft auch das frühe Aufstehen nichts mehr, es geht es raus in die Sonne und der Rest des Aufstieges muss in der Wärme durchgezogen werden. Auf einem durch die Felswand gehauenen, gesprengten oder wie auch immer erstellten Weg gehts nach oben. Wobei es jeweils an der Seite nicht unerheblich in die Tiefe geht. Natürlich nicht gefährlich, da der Weg ja immer breit genug ist. Aber wer Probleme mit großen Höhen hat, sollte sich darauf trotzdem einstellen.

Nach knapp 2 Stunden steht man dann oben. Auf dem Dach des Ziontales. Was für eine Aussicht, da helfen keine Wort mehr.

Die Aussicht gibt es auch als Panoramabild. Tolles Spielzeug meine kleine Lumix.

Oben am Observation Point trafen wir auch zwei Amerikaner die sich, wie bei Amerikaner so üblich, nach unserer Herkunft erkundigten. Ihre Erwiderung auf unsere Antwort - Germany: "Es wandern immer nur Deutsche oder Skandinavier niemals Chinesen oder Japaner. Die steigen immer nur aus und knipsen durch die Gegend und dann fahren sie wieder". Er findet es gut, dass wir hier wandern. Allerdings kam das Lob von einem der nicht vom Tal zum Gipfel gelaufen war, sondern ca. eine 1/2 Meile vor dem Gipfel von einem alternativen Weg kam. Dieser Weg führt zur Parkgrenze und angeblich kann man dorthin über Dirt Roads gelangen und dann relativ einfach zum Observation Point laufen. Aber man soll ja ein Lob annehmen wenn man eines bekommt.

Unser Mittlerer verabschiedete sich dann auf seine Weise vom Observation Point.

Zur Episode mit der französischen Familie gestern noch diese kleine Anekdote von heute. Wie grüßt ein Franzose einen anderen Wanderer am Berg? Er sagt natürlich.....Bonjour. Was sonst? Wir sagen ja auch....Grüß Gott! Guten Tag! Servus! usw.
Man könnte natürlich auch Hello sagen oder Hi, aber da gibt es ja ein Problem. Franzosen können ja kein H sprechen. Habe ich schon erwähnt noch nie soviele Franzosen hier in den USA gesehen zu haben. Was ist passiert?

Als wir unser Auto am Visitor Center erreicht hatten waren die Parkplatzkapazitäten hier im Zion Nationalpark erschöpft. Hauptsaison halt. Gut dass sich 90% der Besucher im Tal aufhalten. Oben am Gipfel dagegen waren relativ wenig Wanderer anzutreffen, viel weniger als z.B. vor 2 Jahren im Juni. Wir haben einen Begriff für die Urlauber im Tal gefunden, wir nennen sie Reisebürourlauber. So haben wir das erste Mal 1994 in den USA auch geurlaubt. Wir sind von Park zu Park gefahren und haben Ziele abgehakt. Wir wussten es nicht besser und by the way konnten wir auch nicht ahnen, dieses tolle Land noch öfters besuchen zu können. Außerdem gab es auch noch kein Internet welches uns weitergeholfen hätte. Die Situation hat sich geändert und trotzdem glaube ich urlauben die meisten noch genau auf diese Weise. Das soll natürlich keine Wertung darstellen, sondern nur eine Beobachtung sein. Jeder kann und soll so seine Zeit verbringen wie er es für richtig hält. Wundern darf man sich aber schon noch.

Für alle Insider, wenn ihr dieses Bild seht wo befinden wir uns dann? Keine Frage, wir sind auf dem Weg nach Las Vegas. Las Vegas the place different. Schon von weitem kann man es erkennen.

Immer wieder zieht es uns hierher, obwohl wir keine Spieler sind. Ich habe in all den Jahren in Las Vegas noch keine 50$ verzockt. Aber Las Vegas hat eine Anziehungskraft die ich gar nicht beschreiben kann. Hier werden Hotels gebaut und wieder abgerissen, um anschließend noch größer und schöner wieder aufzuerstehen. Las Vegas bei Nacht ist aber unbeschreiblich und trotzdem hat es uns heute Abend nicht mehr aus unserem Zimmer im Excalibur hinaus getrieben. Wir waren müde, alle, bis auf unseren Großen. Er konnte und wollte nicht im Zimmer bleiben und so zog er von sich aus los. Warum auch nicht, an Pfingsten war er mit einem Freund für 2 Wochen alleine in New York, da wird er doch einen Abend alleine in Las Vegas verbringen können.

Uns reichte dagegen die Aussicht aus unserem Hotelfenster. Wirklich auch nicht übel, gar nicht übel, überhaupt nicht übel.

Unser Großer kam dann übrigens auch kurz vor Mitternacht quasi wieder nach Hause. Er genoss sichtlich seinen Abend.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum