Pazlantik

2013

Day 16 - heiliger Glaube


Tour bis Santa Fe auf einer größeren Karte anzeigen

Auf der Karte ist unsere bisherige Tour aufgezeichnet. Gestern habe ich noch geschrieben wir nehmen heute etwas Luft heraus. Was wir auch hiermit tun. Natürlich liegen wir nicht den ganzen Tag am Pool herum. Dazu sind wir nicht geboren. Am frühen Nachmittag werden Teile der Familie so langsam nervös und wollen irgendetwas unternehmen. Egal was, nur nicht den ganzen Tag am Pool oder im Bett verbringen. Mittlerweile hat aber der Körper auf Ruhepuls gestellt. Der Kreislauf ist heruntergefahren, die wichtigen Organe haben frei genommen. Jetzt das ganze System hoch zu fahren erfordert etwas Zeit und auch etwas Härte gegen sich selber. Aber am Ende behält der Kopf die Oberhand über den Körper und wir setzen für den Nachmittag einen Programmpunkt an.

Kasha Katuwe Tent Rocks National Monument

Zuvor aber die Auflösung zur heutigen Überschrift. Heiliger Glaube heißt übersetzt ins Spanische? Na wer weiß es? Genau, Santa Fe. Santa Fe ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates New Mexico und weil die Amerikaner Superlative mögen, es ist auch noch die älteste durchgehend besiedelte Hauptstadt. Bereits im 12. Jahrhundert stand hier eine Indianersiedlung und im 16. Jahrhundert gründeten die Spanier hier eine Siedlung. Damit hat Santa Fe tatsächlich sowas wie eine echte Geschichte. Die Geschichte vieler anderen Städte in den USA fängt ja erst irgendwann 1800+ an. Also irgendwann vorgestern. Das besondere an dieser Stadt, neben der Lage, immerhin mehr als 2000 m über dem Meer, ist der Baustil. Mitte des 20. Jahrhunderts hat man erkannt wie wichtig für die Identität der Stadt der traditionelle Adobe Baustil ist und man hat beschlossen alle Neubauten müssen in diesem Stil gehalten sein. Das Ergebnis ist ein Stadtbild das es so nirgends mehr in den USA gibt. Für die Statistiker unter euch auch noch eine nicht unwichtige Zahl. Santa Fe hat laut Volkszählung 2010 ingesamt knapp 76.000 Einwohner.

Jetzt aber zu den Tent Rocks.

Witzig sehen sie schon aus oder wie Lala es ausdrückt, es sieht aus als wenn der Ku-Klux-Klan hier eine Versammlung abhalten würde. Von der Interstate 25 zwischen Santa Fe und Albuquerque muss man die Ausfahrt 264 abfahren und sich Richtung Cochiti Recreational Area halten. Dann kann fast nichts mehr passieren, denn irgendwann kommen auch Schilder zum Monument. Zwischen meinem letzten Besuch vor 8 Jahren und heute sind die Tent Rocks vom State Park zum National Monument aufgestiegen. Dafür haben sie eine schöne neue Strasse und einen richtigen Eingang mit Ranger und allem Pi-Pa-Po erhalten. Für Verkehrsschilder an der I25 hat es dann halt nicht mehr gereicht. Eigentlich schade, weil so fährt vielleicht doch der ein oder andere achtlos an diesem doch sehr schönen Park vorbei.

Weil unsere lebenserhaltenen Systeme mittlerweile wieder auf Hochtouren liefen erwanderten wir auch gleich den Park auf dem sogenannten Canyon-Loop.

Als wir am Auto los liefen hätten wir darauf gewettet heute richtig nass zu werden. Dunkle Wolken zogen auf über dem Land in dem die Schoschonen schön wohnen. Zuerst verläuft der Weg leicht den Berg hinauf, dann durch einen kurzen aber sehr schönen Slot hindurch, um dann am Ende auf recht kurzem Weg relativ viel Höhe zu gewinnen. Dann steht man oben und der Blick schweift von Santa Fe bis hinunter nach Albuquerque.

Man kann zwar weder Santa Fe noch Albuquerque wirklich sehen, aber zumindest erahnen. Die Regenwolken hatten sich inzwischen, nach dem wir 2-4 Tropfen abbekamen, wieder verzogen.

Weil es so schön war haben wir an den Canyon-Loop auch noch den Cave-Loop angeschlossen. Auf die 1/2 Meile mehr kam es auch nicht an.

Dies ist die Cave die man auf dem Weg erreicht. Wer jetzt denkt, da hat die Natur doch wieder aus dem Nichts heraus ein Loch geschaffen irrt an dieser Stelle. Diese Cave wurde von Archäologen gegraben, die die Beschaffenheit des Gesteins erkunden wollten. Trotzdem kann man auch auf dieser Runde schöne Landschaft bewundern.

Unser zuvor ausgeklügelter Plan nach dem Hike hier zu grillen musste leider ins Wasser fallen und dies nicht weil es geregnet hätte. Oh Nein! Es war schlicht und ergreifend verboten. Damned! Entschuldigt den Fluch, aber wir hatten Hunger.

Auf der Suche nach einer Picnic-area standen wir irgendwann wieder vor unserem Hotel. Ok, dann halt nicht. Wir picknickten auf unserem Zimmer ohne zu grillen, der ein oder andere besuchte den Pool, ihr dürft gerne raten wer und verließen kurz vor Sonnenuntergang wieder das Hotel. In unserem Hotelzimmer lag ein Buch von New Mexico. In diesem Buch wurden Sehenswürdigkeiten des Staates gezeigt u.a. das Cross of the Martyrs in Santa Fe. Von diesem Kreuz aus soll man eine sehr schöne Sicht v.a. bei Dunkelheit auf die Hauptstadt haben. Um die Spannung nicht ins unermessliche steigen zu lassen, man hat.

Die in den nahen Bergen hängenden Gewitter im Zusammenspiel mit der untergehenden Sonne zauberten eine ganz besonders Stimmung.

Als die Sonne endgültig ihren Kampf gegen ihr untergehen verloren hatte fuhren wir zum Abschluß des Tages noch einmal mit dem Auto durch Downtown. Hier war wirklich die Hölle los und jetzt waren die Amerikaner auch nicht mehr gekleidet wie Amerikaner, also mit Shorts und T-shirt. Jetzt war Ausgehkleidung angesagt, ohne Hemd saß niemand in den Restaurants. Jeanshosen waren aber wohl doch noch erlaubt.

Auch der heutige Abend ging mit Friends im Motelzimmer zu Ende. Zeit für die Gedanken zur Nacht. Oder vielmehr für eine kleine Episode im Tent Rocks Park, damit sie nicht vergessen wird. Wir liefen durch den Slotcanyon und mein Ältester ging voraus. Er wollte das Echo im engen Tal testen und rief mehrmals - Hallo Hallo - und das Echo antwortete weil es ein Übersetzungsecho war mit - Hello, Hello. Von vorne kam eine amerikanische Familie durch den Canyon gewandert und wir hatten schon geglaubt etwas ganz neues gefunden zu haben.

What´s the name of the mayor of Wesel? El Burro! Ups, das war Spanisch

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