24.08.2007

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Nach dieser Devise beginnen wir den heutigen Tag. Der Vorteil, wenn man in einem Comfort Inn & Suites absteigt, ist das inkludierte sehr gute und umfangreiche Frühstück. Die Kosten für das Zimmer mögen eventuell etwas höher sein, zieht man aber die Kosten für das Frühstück ab, sieht die Sache schon wieder freundlicher aus. Für meinen Großen sind die selbstgebackenen Waffeln nicht nur zum Essen ein Hochgenuss, sondern auch deren Zubereitung. Zuerst sprüht man das Waffeleisen mit Fett ein, dann wird ein Pappbecher voll mit Waffelteig darüber geleert und das Waffeleisen geschlossen und umgedreht. 2 Minuten muss gewartet werden und die Waffel ist fertig. Jetzt nur noch Sirup darüber und fertig ist das Frühstück. Den Sirup spart sich mein Sohn, er isst die Dinger pur. Ansonsten gibt es das obligatorische Sammelsurium von Cerealien, Toast und Marmelade. Auch der Kaffee ist nicht schlecht. Kurzum alles was man zum Start in den Tag braucht.

Heute ist ein großer Tag für unsere Kinder. Heute besuchen wir die Sequoia-Bäume. Die waren der eigentliche Grund für die diesjährige Route. Schon vor 3 Jahren war der Wunsch da. Dieses Jahr mussten sie nun schließlich fallen. Natürlich nur im übertragenen Sinn.

Die Strecke von Three River, zu Füßen des Sequoia National Parks, schraubt sich in tausend Kurven die 2000 Höhenmeter nach oben. Auch heute keine Strecke für empfindliche Mägen. Zwischen dem Eingang zum Nationalpark und der Giant Forest Area sind auch noch Bauarbeiten von Montag bis Freitag. Zu jeder vollen Stunde werden die wartenden Autos durch die Baustelle gelotst. Wir hatten Glück und waren kurz vor der vollen Stunde um 9 Uhr dort. Wie ärgerlich wäre es gewesen, wenn wir 15 min. später dran gewesen wären. So kamen wir recht zügig nach oben. Unser erstes Ziel hieß Moro Rock.

Abenteuerlich führt der Weg auf in den Stein gehauenen Treppenstufen nach oben.

Oben erwartet einen dann ein wunderschöner Rundblick. Wenn die Luftverschmutzung nicht wäre, könnte man von hier oben bis zur Küstenbergkette blicken. Das sind von hier ca. 100 Meilen. Da aber eigentlich die Luft immer verschmutzt ist, wird dies wohl nur ganz selten der Fall sein.

Blick in Richtung Westen

Blick in Richtung Giant Forest

Nach dieser ersten Anstrengung des Tages fuhren wir durch den Tunnel Log zu den Crescent Meadows. Was ich noch vergessen hab zu erwähnen. Bevor wir den Parkplatz zum Moro Rock erreichten, hießen uns die 4 Guardsmen willkommen.

Man kommt sich irgendwie klein zwischen diesen Riesenbäumen vor

Meine Frau ist extra aus dem Auto ausgestiegen und die paar Meter nach vorne gejoggt, um dieses Bild zu schießen. Was tut man nicht alles für ein Foto.

Auf dem Weg zu den Crescent Meadows liegen und stehen unzählige Sequoias am Wegesrand. Die Kamera lief heiß beim vielen Fotografieren. Apropo heiß laufen, heute waren hier oben im Sequoia die Temperaturen durchaus sehr angenehm und blieben weitestgehend unter 80 Grad Fahrenheit. Als wir am späteren Nachmittag wieder ins Tal nach Three River fuhren, erhitzte sich das ganze wieder auf über 105 Grad Fahrenheit.

Dies hier ist z.B. einer dieser gefallenen Sequoias. Am 3. Juni 1959 fiel er ohne Vorwarnung einfach um. Er war ca. 2300 Jahre alt. Wahrscheinlich war der Untergrund nicht mehr stabil genug um sein Gewicht zu tragen. Man weiß es nicht genau, da aber die Rinde der Sequoias nicht bzw. nur sehr langsam verrottet, liegt er nun da.

Kurz dahinter kommt man zum Tunnel Log. Die Strasse führt direkt durch einen gefallenen Mammutbaum hindurch. Auch hier haben wir wieder keine Mühen und Kosten gescheut und uns selbst fotografiert bei der Durchfahrt. Dies musste doch für die Nachwelt konserviert werden.

Bei den Crescent Meadows wartete der nächste Trail auf uns. Eine Wanderung von ca. 2 Meilen durch den Giant Forest zu Tharp´s Log. Mr. Tharp wohnte eigentlich in Three River. Verbrachte aber zwischen 1864 und 1891 jeden Sommer mit seinen Tieren hier oben. Als Behausung hatte er sich eine Hütte in einen der gefallenen Sequoias hineingebaut. Wegen dieser Hütte muss man allerdings den Weg nicht unbedingt laufen. Aber man sieht am Wegesrand überall die beeindruckenden Bäume stehen. Schon deshalb lohnt sich der Weg.

Es ist an sich gar nicht so leicht diese Bäume adequat zu fotografieren. Ich habe mein möglichstes getan, mit den Mitteln die mir eben zur Verfügung stehen.

Tharp´s Log, sogar einen Kamin hatte er eingebaut

Nach dieser Tour war erstmal wieder etwas Ruhe angesagt und wir baten wieder einmal zum Picknick. So frisch gestärkt konnte wir zu neuen Taten schreiten. Diese neue Tat hieß - Big Trees Trail.

Im Herzen des Giant Forest wurde dieser Weg angelegt. Hier mussten wir auch feststellen, dass die Sequoia Lodge in der wir vor 13 Jahren übernachtet hatten, nicht mehr existiert. Im Jahre 1999 wurde sie abgerissen und das ganze Areal des Giant Forest neu organisiert. Man wollte wieder zurück zur Ursprünglichkeit der Gegend und da hatten Einrichtungen wie Tankstellen, Supermarkt und Lodge keinen Platz mehr. Auf dem Big Trees Trail kann man, wie der Namen schon sagt, richtig bigge trees sehen. Hier in dieser Höhe und an diesem Platz gedeihen sie am Besten. Dies war nicht immer so, erst seit ca. 4000 Jahren sind die Bedingungen perfekt. Davor war es entweder zu trocken oder zu kalt. Beides ist Gift für die empfindlichen Bäume. Überraschender Weise ist im Moment die Gefahr groß, nicht das es zu trocken wäre für die Bäume. Oh Nein, sondern das es zu feucht ist und der Boden die Riesenbäume nicht mehr halten kann. Einige rund um die Meadows haben schon gefährliche Schlagseite.

Wie bereits erwähnt gibt es den Supermarkt von früher hier nicht mehr. An seiner Stelle wurde ein Sequoia Museum eingerichtet, dass die Geschichte der Bäume und alles drumherum erzählt. Ein Besuch der sich lohnte.

Langsam ging uns jetzt aber der Sprit aus. Es war bereits kurz vor 2 Uhr am Nachmittag und eine gewisse Sättigung setzte urplötzlich ein. Zum Abschluß wollten wir dem General Sherman Tree noch einen Besuch abstatten. Dem größten Lebewesen auf der Erde, so wird er beworben. Er ist zwar nicht der höchste Baum hier, dafür aber der mit dem größten Durchmesser und er wächst jedes Jahr weiter.

Parkplatz und Zugang zum General Sherman Tree sind neu geregelt worden. Man fährt jetzt ziemlich weit um ihn herum und muss dann von hinten zu ihm hinuntersteigen. Der Rückweg zum Parkplatz kann dann eine schweißtreibende Angelegenheit werden. Nach diesem letzten Baum war dann aber für heute Schluß. Die Aufnahmefähigkeit ging gegen Null. Das Motel und der Pool riefen. Abermals mussten wir die Serpentinen vom Park nach Three River hinunterfahren. Um 4.30 Uhr erreichten wir unser Motel und konnten endlich ein erfrischendes Bad im Pool nehmen.

Nachdem wir uns wieder einigermassen erholt hatten, meldete sich der Hunger und wir gingen auf die Suche nach etwas Eßbarem. Fündig wurden wir im Riverside Inn Restaurant. Dort saßen wir auf der Terrasse direkt am Wasser. Ein weiterer wunderschöner Tag neigte sich dem Ende zu.

Meine Familie hat inzwischen bereits wieder die Segel gestrichen und dämmert friedlich vor sich hin. Im Gegensatz zu mir braucht meine Familie eben mehr wie 6-7 Stunden Schlaf. So habe ich wenigstens Muße diesen Bericht zu schreiben. Kleine Anmerkung noch zum WLAN im Motel. Gestern als ich ins Motel kam, habe ich versucht ins Internet zu kommen. Hatte aber nicht geklappt, weil kein WLAN zur Verfügung stand. Heute morgen habe ich mich dann bei der Rezeption erkundigt und ein Modem in die Hand gedrückt bekommen, mit dem ich mich einloggen kann. Das ganze ohne Extrakosten. WLAN steht nur in der Hotellobby zur Verfügung. Ich wunderte mich schon, warum einige mit ihrem Laptop in der Lobby saßen. Mit dem Modem geht es aber auch im Zimmer sehr flott.

Morgen werden wir nochmals in den Sequoia bzw. Kings-Canyon fahren, ehe es dann in Richtung San Francisco weitergeht. Also bis morgen dann und gute Nacht an alle.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum