01.06.2012 - renitente Frauen
Der Plan sah heute irgendwie anders aus. Gedacht waren eigentlich Wanderungen zu den Wahweap Hodoos und zum Cobra Arch. Aber bereits gestern hat meine Frau angedeutet jetzt genug davon zu haben im Canyon zu wandern, sie wolle in die Höhe und auf den Canyon runter schauen. Wer ein guter Mann sein will, versucht ja die Wünsche seiner Frau bestmöglichst zu erfüllen. Mittlerweile weiß ich ja, es gibt immer ein nächstes Mal. Die Hodoos und der Arch rennen mir nicht davon. Ein wenig Abwechslung tut gut und deshalb haben wir uns heute entschieden auf den Observation Point im Zion Nationalpark zu laufen. Dieser war eh eingeplant und wird jetzt halt einen Tag vorgezogen.
Bis es allerdings soweit war mussten wir ca. 650 Höhenmeter und 6.7 km einfach hinter uns bringen.
Sehr früh heute Morgen stand meine Frau auf. Ich dachte zuerst was ist denn jetzt los, warum muss dieser Krach mitten in der Nacht sein? Es war aber gar nicht mitten in der Nacht bzw. natürlich war mitten in der Nacht oder wie anders kann man 5.00 Uhr bezeichnen. Wir befanden uns diese Nacht schließlich in Arizona. Nach dem Übertritt der Grenze nach Utah verloren wir dann wieder eine Stunde. Allerdings ist der Weg bis zum Trailhead des Observation Points kein ganz kurzer. Zuerst fährt man etwas mehr als eine Stunde bis Kanab und von dort dann nochmals fast 1,5 Stunden bis zum Visitor Center des Zion Nationalparks. Dann muss man auf den Shuttle Bus umsteigen, der dann einen bis an Ort und Stelle bringt. Auch diese Fahrt dauert. Insofern war das frühe Austehen heute Morgen durchaus berechtigt. Schließlich sollte es heute mehr als 30 Grad geben und da ist man froh nicht in der größen Hitze gerade am Aufstieg zu sein.
Wir stiegen also um ca. 9.15 Uhr in den Berg ein.
Schritt für Schritt ging es jetzt nach oben. Der Weg geht eigentlich von Anfang an immer bergan. Es gibt wirklich nur ganz wenige Stellen, bis auf den letzten Kilometer, wo es einmal nicht bergan geht. Da hilft kein Rennen. Man muss sein Tempo finden, das man dann bis zum Schluß auch durchhalten kann. Immer wieder muss man stehen bleiben um die tolle Landschaft zu bewundern. Weswegen sonst? Wegen einem etwaigen Ausschnaufen müssen wir sicher nicht anhalten! Wir nicht!
Die Landschaft aber ist jeden Halt allemal wert.
Nach etwas mehr als 2 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht und genossen hier oben die Aussicht.
Auf die Menschen am Angels Landing kann man nur müde hinunterlächeln.
Hier nochmals ein Blick zurück auf die Kehren die nach oben führen.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde am Aussichtspunkt machten wir uns wieder an den Abstieg. Was uns auffiel, die meisten Amerikaner die den Berg herauf kamen schauten sich kurz um, um dann wieder nach unten zu gehen. Für uns gehört eine Brotzeit auf dem Gipfel einfach dazu. Nebenbei hatten wir auch einen gesunden Hunger. Wer wandern geht darf auch essen und sollte natürlich trinken. Womit wir bei der nächsten mysteriösen Geschichte wären. Die Amerikaner nehmen ihre Trinkflasche überall mit hin. Irgendwo an der Strasse gibt es einen Aussichtspunkt, die Amerikaner schnappen sich ihre Wasserflasche und seien es nur wenige Meter zu laufen. Komischerweise genügt ihnen aber auch während einer solchen Wanderung scheinbar diese eine Wasserflasche. Wie sonst ist es zu erklären, dass Wanderer mit nur einer Wasserflasche bewaffnet diesen Berg besteigen. Ich könnte das nicht. Jeder von uns hat während der Wanderung mindestens 2,5 Liter Wasser getrunken und schon das habe ich als eigentlich zu wenig empfunden. Schließlich waren die Temperaturen beim Abstieg nahe an den 35 Grad Celsius und Schatten quasi nicht mehr vorhanden.
Nur etwas tiefer dann im Echo Canyon gab es wieder schattige Plätzchen zu finden.
Unsere Übernachtung haben wir in Kanab vorgebucht. Dort hin wollten wir nach der Wanderung auch so schnell wie möglich. Nach einer Dusche gings erst einmal zum Essen. Im Spurs Grillin wurden wir fündig. Eine urige Kneipe, die man auch weiterempfehlen kann. Nur auf die Frage, ob wir noch ein Desert wollen, hätten wir vielleicht Nein sagen sollen. Eigentlich hatten wir dann nur einen Brownie bestellt. Bekommen haben wir das was ihr auf dem Bild ganz am Anfang seht. Und es war ja nicht so, dass es nicht schon ein Hauptgericht gegeben hätte. So liege ich jetzt im Bett, haben meinen Bauch zur Seite gedreht und schreibe diese Zeilen.
Morgen werden wir uns einen Ruhetag nehmen, man soll schließlich am 7. Tage ruhen und der ist eben Morgen.
Hike | Länge | Gesamt |
Rattlesnake Canyon | 15.2 km | 15.2 km |
Morning Glory Bridge (inkl. Abstecher) | 10.7 km | 25.9 km |
Hunter Arch | 1.6 km | 27.5 km |
Jewel Tibbetts Arch | 3.2 km | 30.7 km |
Windows Section Primitive Trail | 1.6 km | 32.3 km |
Druid Arch | 18.2 km | 50.5 km |
Butler Wash (Ruins + Arch) | 1.8 km | 52.3 km |
Mule Canyon (House on fire) | 3.8 km | 56.1 km |
White Canyon (Ducket Arch, Big Arrowhead Arch, The Grotto) | 3.1 km | 59.2 km |
Observation Point (Zion N.P.) | 13.4 km | 72.6 km |
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum