27.08.2007
unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken
Im Gegensatz zu gestern haben wir heute einen Termin in diesem Urlaub. Unseren ersten und einzigsten festen Termin in diesem Urlaub. Alcatraz wartete auf uns. Unsere Tickets haben wir vor ca. 3 Wochen im Internet gekauft und bereits ausgedruckt. Entschieden haben wir uns damals für die 10.30 Uhr Tour. Da wir bereits die Tickets in Händen hielten, mussten wir nur einmal in die Schlange stehen. Die Schlange zur Fähre.
Laut Routenplaner sind es ca. 75 Meilen bis zum Pier 33, dem Ausgangsort der Alcatrazbesichtigung. Wir entschlossen uns heute morgen etwas Extrazeit einzuplanen und so früh wie möglich die Meilen zum Pier zurückzulegen. Man weiß ja nie was die Rushour hier so anstellt. Schon kurz hinter Gilroy, kaum hatte man den Knoblauchgeruch aus der Nase, ihr erinnert euch, fuhren wir auch schon in den ersten Stau rein. Was wir allerdings vergessen hatten, in den USA gibt es eine so tolle Einrichtung wie den Carpool. Dies bedeutet, wenn mehr als eine Person im Auto sitzt, darf man die linkeste aller Spuren benutzen. Diese ist extra gekennzeichnet. Da die meisten auf dem Weg zur Arbeit alleine im Auto sitzen, kann man auf diese Art wunderschön an jedem Stau vorbeifahren. Ob dies immer so optimal funktioniert wie heute morgen, kann ich nicht sagen. Aber heute morgen hat es funktioniert. Ohne Hetze kamen wir rechtzeitig am Pier an. Geparkt haben wir direkt vor dem Pier 39, Fisherman´s Wharf. Zentral, zentraler gehts eigentlich ja nicht. Was die Kosten angeht, gehe ich nach folgender Deviese vor: "Der Kenner genießt uns schweigt". Wobei das Wort genießen, die Sache nicht exact beschreibt.
Die Besichtigung des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses war nicht nur der erste Programmpunkt heute morgen, sondern auch gleich ein Höhepunkt. Schon kurz nach dem Ablegen vom Pier hat man zum ersten Mal einen tollen Blick auf San Francisco.
Schon nach knapp 15 Minuten ist man auf "The Rock". Nach dem Aussteigen wird man von einem Ranger des Nationalpark Alcatraz abgefangen. Wir haben uns aber gar nicht lang aufhalten lassen und sind gleich in Richtung Audio Tour Start nach oben gegangen. Diese Audio Tour gibt es auch in Deutsch, was für unsere Kids die Sache etwas einfacher macht und vor allem auch interessanter. Die Tour zieht einen in seinen Bann. Sie ist wirklich gut gemacht. Ehemalige Wärter und Gefangene erzählen wie der Alltag war und welche Ausbruchversuche unternommen wurden.
die erste Station der Neuankömmlinge, ausziehen, duschen, neue Kleider
Hier mussten die Neuankömmlinge nackt durchlaufen, begleitet von einem grossen Hallo der restlichen Gefangenen
eine typische Zelle in Alcatraz
Ausblick von The Rock auf die Golden Gate Bridge
und Aussicht auf San Francisco und die Piers von The Rock
Mit Hin- und Rückfahrt waren wir ca. 2,5 Stunden unterwegs und ziemlich hungrig. Am Pier 39, dem Vergnügungspark von Fischerman´s Wharf, fanden wir irgendwie nicht das Richtige Restaurant für uns. Nach etwas Suchen entschieden wir uns dann fürs Rainforest Cafe. Das Essen war gut und reichlich. Auch wenn wir in diesem Urlaub noch nie soviel Geld für ein Essen ausgeben mussten, hat es sich gelohnt hier zu essen.
Für den Rest des Tages haben wir uns aufs Auto-Sightseeing beschränkt. Was macht der gute Tourist in San Francisco? Er fährt die Lombard Street mit seinem eigenen Auto hinunter.
die Lombard Street vom Telegraph Hill aus fotografiert
Unser nächster Halt war der Telegraph Hill und sein Coit Tower. Wir haben ihn nicht bestiegen, sondern sind nur drum rum gelaufen. Tolle Aussichten gibt es aber auch so von hier oben.
Danach haben wir uns auf den Weg die 49 Mile Scenic Route entlang gemacht. Erstens weil man auf diese Weise noch einige sehenswerte Besichtigungspunkte San Francisco´s erreicht und zweitens weil unser gebuchtes Motel auch an dieser Route liegt. Übers Internet haben wir uns auf die Suche nach Motels gemacht und wurden fündig beim Oceanview Motel. Dieses Motel liegt am Pazifikstrand etwas ausserhalb von San Francisco. Die Beurteilungen im Internet über dieses Motel waren geteilter Meinung und ich deshalb etwas unsicher, ob wir wirklich eine gute Wahl getroffen hatten. Aber meine Sorge war umsonst. Die Zimmer sind frisch renoviert, man kann sogar noch die Farbe riechen. Alles ist blitzsauber und unser Zimmer riesengroß. Auch ein Roll-away haben wir ohne Probleme und Zusatzkosten bekommen. Dieses Motel kann man ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen für alle, die nicht unbedingt in der Lombard Street wohnen wollen.
Auf dem Weg zum Motel haben wir uns auch noch der Golden Gate genähert. Obwohl in San Francisco den ganzen Tag die Sonne schien, war die Brücke in Nebel getaucht. Eine fast gespenstische Stimmung.
Ein toller Tag in San Francisco geht hiermit zu Ende. Aber wir haben entschieden das ein Tag Stadt reicht und wir wieder raus in die Natur wollen. Deswegen werden wir morgen San Francisco schon wieder verlassen. Für viele die hier mehrere Tage verbringen wahrscheinlich sehr unverständlich, aber wir sind nun mal keine Stadtmenschen. Wenn ich mir aber eine Stadt in den USA raussuchen könnte oder müsste zum Leben, wäre San Francisco ziemlich weit oben auf der Liste.
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