Tag 18 - Thunderstorms over the Canyon

Wir haben alle wunderbar in der Cabin geschlafen. Durch Lärm draußen wache ich auf. Es fröstelt mich auch ein klein wenig. Ich fühle mich wie morgens beim Aufwachen im Zelt. Auf unser Dach fällt erst Regen, dann aber auch härtere Sachen.

Unüberhörbar tobt ein Thunderstorm über dem North Rim. Es hagelt, es sieht aus als ob es schneien würde. Um die Cabin herum haben sich die Fußwege in Bäche verwandelt.

Ein Naturschauspiel der besonderen Art.

Wir beschließen in der Lodge zu frühstücken. Wir 5 fallen hier allerdings etwas auf, da wir den Altersschnitt der Gäste rapide drücken. Erst als wir mit dem Frühstück fast fertig sind, kommen noch mehr Familien mit Kindern.

Das Frühstück ist überraschend günstig. Wir essen Buffet für 8,95 $, 5,95 $ für Kinder. Da kann man wirklich nicht meckern. Die Auswahl war zwar nicht riesig, aber es gab alles was man so braucht.

Das mit dem Hiken in den Canyon wird wohl bei diesem Wetter eher nichts werden. Trotzdem gibt es Licht am Horizont. Nachdem wir zum Bright Angel Point, der gleich bei der Lodge liegt, gelaufen sind, beschließen wir die Overlooks auf dem Walhalle Plateau anzufahren und dort den ein oder anderen kleinen Trail zu laufen.

Von jedem Punkt aus hat man immer wieder andere Ausblicke auf den Canyon. Dies ist der Unterschied zum South Rim. Dort sieht man zwar den ganzen Canyon wie ein offenes Buch vor einem liegen. Aber die Aussichten ändern sich von Overlook zu Overlook nur minimal. Die Punkte der Reihe nach:

Angels Window – sehr guter Ausblick auf den Colorado und sehr fotogen.

Cape Royal – immerhin 243 Höhemeter über dem South Rim gelegen

Cliffs Spring Trail – 1 mil. Hike zu den Cliffquellen, ähnlich wie im Zion. Das Wasser kommt aus dem Fels. Ein kurzer, nicht anstrengender Hike, der wieder ganz andere Aussichten auf den Canyon freigibt.

Roosevelt Point – mit kurzem Roundtrip, Blick auf das Navajogebiet und den Little Colorado River

Point Imperial – der höchste Punkt des North Rim auf 2.684 m, genau 584 m höher als der South Rim.

Danach sind wir erst mal in unsere Cabin zurückgekehrt.

Wir sind relativ geschafft und brauchen ein kleine Auszeit. Die Kinder beschäftigen sich mit sich selbst und meine Frau und ich haben zum ersten Mal seit dem Yellowstone die Gelegenheit 45 min. alleine zu verbringen.

Wir holen uns im Roughride Saloon einen Kaffee und setzen uns auf die Terasse der Lodge auf eine Bank und genießen die Aussicht auf den Canyon. Hier könnte ich ewig sitzen bleiben.

Wir beschließen zum Sonnenuntergang nochmals einen besonderen Aussichtspunkt zu suchen und fahren ein Stück die Gravel Road zum Point Sublime hinein. Nach ca. 1 mil. ist der Parkplatz des Trailhead zum Widforss Point. Dieser Trail ist 5 mil einfach lang. Aber bereits nach ca. 1 mil. hat man einen tollen Ausblick auf den Canyon und hier ist man für sich alleine und kann die Stimmung des Sonnenunterganges genießen.

Trotz mehrmaligem Gewitter über dem Canyon, sowohl auf der Süd-, als auch auf der Nordseite hat der Canyon heute all seine Seiten offenbart. Hagel, Regen, Blitze, Donner, Sonne und ein herrliches Panorama.

Der Grand Canyon ist immer eine Reise wert, egal wie oft man ihn schon gesehen hat. Er ist immer wieder aufs neue faszinierend. Bilder können diese Eindrücke niemals wiedergeben.

Um 8 pm kehren wir in unsere Cabin zurück und genießen den Abend lesend. Fernseher gibt es hier in der Cabin natürlich keinen.

Gefahrene Milen: 58

Grand Canyon und alle seine Aussichtspunkte 10 der GC bleibt der GC, egal ob Süd oder Nord

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum