Bad Vegas

2009

29.08.2009 - Jeep arch search

Das Bild des Tages:

Der Jeep Arch oder auch Gold bar Arch genannt. Ganz egal, den haben wir heute gesucht und gefunden.

Der Morgen begann mit dem Wecker. Wecker? Im Urlaub? Ja klar, der frühe Vogel fängt den Wurm. Heute sollte es wieder an die 100 Grad Fahrenheit warm werden, da wollten wir so früh wie möglich los. Jetzt aber keine Angst wir hätten morgens um 5 bereits die Rucksäcke gepackt. Ganz so schlimm war es auch wieder nicht. Wir sind um 7 im Motel zum Frühstücken gegangen und um 8 los gefahren.

Kurz hinter Moab sind wir in die Potash Road abgebogen. Dort wird übrigens das Uranlager bzw. die dort gelagerte uranhaltige Erde per Eisenbahn wegbefördert. Gestern abend als wir aus dem Arches bereits im Dunkeln wieder heim fuhren, waren sie schwer am arbeiten. Tagsüber dagegen habe ich sie nicht arbeiten gesehen. Wird das ganze im Schutze der Dunkelheit abgewickelt?

Nicht länger darüber nachdenken, ist nicht unser Problem. Unser Problem ist das Finden des Jeep Arches. Wir haben aber Hilfe dabei. Zehrer-online.de ist eine wahre Fundgrube für Arches im kompletten Südwesten und natürlich auch in der Gegend um Moab. Wir parken am Gold bar Campingplatz kurz hinter dem Corona Arch Trailhead. Von dort geht es als erstes, wie bei Fritz Zehrer beschrieben, durch einen Abwasserkanal hindurch.

Was Fritz allerdings mit der Beschreibung - fast mannshoch - meint ist mir schleierhaft. Er muss eine Riese sein. Wir alle kommen auf jeden Fall ohne zu bücken hindurch. Die meiste Zeit des Weges ist auch ein leidlich guter Pfad zu erkennen. Außerdem haben wir ja die GPS-Koordinaten als Hilfsmittel. Trotzdem gibt es die ein oder andere Stelle, wo man seinen Weg suchen muss. Das macht das ganze spannend und für die Kids zum richtigen Abenteuer.

Man muss z.B. zu Beginn an zwei dieser wunderschönen Potholes vorbei. Gleich beim zweiten verpasse ich den Ausstieg aus dem Wash und wir müssen ein paar Meter zurück, um den richtigen Weg wieder zu finden.

An dieser Stelle sagten die GPS-Koordinaten wir müssen den Hang links hoch. Aber wie und wo, war uns nicht klar. Erst beim Rückweg bemerkten wir den riesigen aus Ästen zusammengelegten Pfeil, der in die richtige Richtung zeigte. Hier war die erste Kletterpartie fällig. Keine Angst, es ist nicht gefährlich. Oben angekommen suchten wir nach dem beschriebenen Monolithen. Dafür waren wir aber noch nicht weit genug voran gekommen. Hier oben war auch wieder ein Weg ersichtlich dem wir folgen konnten. Allerdings verlor sich der Weg immer wieder auf den Steinen. Manchmal halfen Steinmännlein weiter, aber die waren nicht durchgehend vorhanden. So haben wir uns halt ans GPS gehalten.

Diese Stelle war die einzigste die etwas Kletterarbeit erforderte. Sie war nicht schwierig, aber man musste sich bückend nach oben drücken. Nicht jedermanns Sache, aber durchaus überwindbar.

Und dann sahen wir ihn, den Monolithen. Obwohl wir uns nicht ganz sicher waren, ob dieser gemeint war. Schließlich hatten wir auch schon vorher so monolith ähnliche Steine gesehen wie z.B. den da:

Der war aber nicht gemeint. Wußten wir aber erst im nachhinein. Am obigen Monolithen muss man rechts vorbei. Also muss man erstmal hinauf. Auch wieder keine große Kletterpartie, aber durchaus anstrengend. Mittlerweile war es auch schon recht warm geworden.

Irgendwie hatten wir gehofft, von oben den Jeep Arch bereits erkennen zu können. Als wir dann aber oben waren, nichts. Ganz kurz haben wir darüber nachgedacht, dass dies hier vielleicht der Jeep Arch ist bzw. war. Er also zusammengebrochen war. Aber mein GPS sagte etwas anderes aus. Die Positionsdaten stimmten nicht überein. Nein, der Jeep Arch musste noch etwas weiter weg sein. Wieder konnten wir keinen Weg erkennen und liefen an der Felswand entlang nach oben. Ich vermutete den gesuchten Arch hinter der nächsten Biegung. Aber Fehlanzeige, dort ging es nur kerzengerade hinunter. Also wieder zurück und die Karte etwas genauer angeschaut. Hätte man auch schon früher drauf kommen können. Na klar, wir mussten unten im Tal weiterlaufen.

Kurzzeitig fanden wir auch wieder einen Weg, verloren ihn jedoch schnell wieder. Aber ich will es nicht zu spannend machen. Letztendlich fanden wir den Weg wieder und dieser geleitete uns dann bis zum Ziel. Das wir dann aber auch ohne Weg gefunden hätten, denn man sieht ihn rechts vor einem an der Felswand auftauchen. Darf ich vorstellen - der Jeep Arch oder wie es auf der Karte steht - Gold Bar Arch.

Zunächst sah es so aus als könnte man den Arch nur von unten bewundern, aber wenn man näher kommt erkennt man schnell eine Art Treppe die links vom Arch hinaufführt. Von hier hat man auf die eine Seite einen wunderbaren Blick auf die La Sal Mountains und auf der Seite von wo wir gekommen sind, sieht man den Colorado im Tal fließen. Großartig!

Das obligatorische - wir haben ihn gefunden Foto - darf natürlich auch nicht fehlen.

Ich muss nicht extra betonen, dass der Rückweg um einiges schneller ging und wir komischerweise dem durchaus vorhandenen Weg viel einfacher folgen konnten, als auf dem Hinweg. Insgesamt zeigte mein GPS, als wir wieder am Auto angekommen waren, 7.3 km Wegstrecke an. Wir waren ca. 2.5 Stunden unterwegs.

Am Parkplatz wieder angekommen haben wir erstmal unsere Füße in den Colorado gehängt. Zur Abkühlung, auf dem Hike war es uns doch etwas warm geworden. Anschließend haben wir uns in unseren Outlook gesetzt und beschlossen ihn auch noch etwas zu beschäftigen. Er hatte bisher ja noch nicht viel leisten müssen außer auf Highways seinen Mann zu stehen. Jetzt war aber eine teerlose Strecke an der Reihe. Wir wollten hinunter zum Green River. Was eignet sich hierfür besser als die Mineral Buttom Road.

Da geht es runter und wenn ich runter sage, dann meine ich auch runter. Natürlich ist es kein Hexenwerk diesen Weg zu fahren, aber etwas Spannung kommt durchaus auf. Unten am Mineral Buttom angekommen hatten wir dann auch noch das Pech, dass gerade ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern ihren 4-tägigen Boottrip von Green River hierher gerade beendete und den Zugang zum Wasser komplett in Beschlag genommen hatte. Wir halfen ihnen noch ihr Boot aus dem Wasser zu hieven, machten noch etwas Small talk und ließen sie dann weiter arbeiten. Wir fuhren noch etwas weiter und liefen dann ein ausgetrocknetes Flußbett hinein bis zum Green River.

Wie meinte der Bootmann: "It is the most beautiful place on earth" (Hier ist der schönste Platz der Welt).

Naja, in jeden Fall ist es nahe dran.

Inzwischen war es 2.30 Uhr geworden und wir bekamen Hunger. Wir fuhren zurück nach Moab, sprangen alle unter die Dusche und fielen bei Zax´s ein, um die beste Pizza der Welt zu essen.

Naja, auf jeden Fall ist sie nahe dran.

Damit war aber der Tag noch nicht beendet. Ich weiß gar nicht woher die Kids die Energie nehmen. Zum Sonnenuntergang wollten wir jetzt noch zum Delicate Arch laufen. Ja, warum eigentlich nicht? Es tut uns allen gut, wenn die Riesenpizza gleich wieder verdaut wird. Leider bekamen wir beim Eingang zum Arches mitgeteilt, dass der Trail zum Delicate Arch gesperrt ist. Eventuell wird er noch heute abend wieder geöffnet, wahrscheinlich aber erst morgen. Warum und wieso haben wir nicht erfahren. In unserer Family kursierten dafür mehrere Möglichkeiten:

1) Präsident Obama macht einen kurzen Abstecher hierher. Erst vor wenigen Tagen war er im Yellowstone gewesen und hatte sich den Ausbruch des Old Faithfull angesehen. Dieser war damals bestimmt auch abgesperrt worden.
2) Irgend eine hohe Persönlichkeit hat eine Menge Geld dafür gezahlt den Arch für sich alleine zu haben
3) Steven Spielberg sucht eine neue Location für einen Film und wollte allein am Delicate Arch sein
4) Schlangeninvasion auf dem Trail
5) Ein Mountainlion wurde gesichtet und musste erst wieder vertrieben werden
6) der Weg musste ausgebessert werden

Egal warum auch immer, auf jeden Fall war der Sonnenuntergang am Delicate Arch für heute gestrichen, zumindest für uns. Letztendlich aber auch für alle anderen, denn der Himmel wollte auch heute nicht so richtig mitspielen. Zuviele Wolken am Himmel verhinderten einen Bilderbuch Sonnenuntergang.

Wir machten dagegen die Windowssection nochmals unsicher. Gestern waren wir am Double Arch und heute ging es auf dem Primitive Trail zum North und South Window. Dabei konnten wir auch dieses tolle Foto vom Coloradotal aufnehmen.

Ein Bild von den beiden Arches darf natürlich auch nicht fehlen.

Jetzt war aber endgültig Ruhe. Wir setzten uns ins Auto und fuhren zurück in unser Motel. Habe ich gerade geschrieben Ruhe. Nicht für unsere Kids, die hatten immer noch Energie und ich ließ mich noch überreden mit ihnen in den Pool zu hüpfen. Ein Tag ohne Poolbesuch kann einfach nicht sein.

Und weil der Tag auch noch einen krönenden Abschluss braucht, fing mein Internetprogramm an zu spinnen. Während meine Family den Film "Der Prinz aus Zamunda" im Fernsehen schaut, versuche ich mein Weberstellungsprogramm wieder zum Laufen zu bringen. Was mir nach nicht einmal 2 Stunden probierens dann auch wirklich gelingt. I bi scho a Hund. Jetzt reichts mir aber auch, ich gehe schlafen. Bis morgen dann.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum