Pazlantik

20123

Day 2 - City in a Forest


Atlanta - Savannah auf einer größeren Karte anzeigen

Atlanta ist grün, überall grün. Man sieht vor lauter Bäumen die Stadt nicht. Deswegen nennt man diese Stadt auch City in a Forest. Um einen Überblick über die Stadt zu bekommen muss man etwas höher hinaus. Am besten auf den Stone Mountain. Wir haben uns gewundert wer sich einen solchen Namen einfallen läßt - Stone Mountain. War das alles, ist da wirklich nicht mehr Fantasie im Spiel gewesen. Hat man diesen Granitbrocken gesehen und gesagt lass uns diesen Brocken Mountain nennen, Stone Mountain oder auf deutsch Steinberg. Obwohl das die Sache richtig beschreibt. Es gibt hier viel Berg und viel Stein. Stein und Berg den man besteigen kann. Entweder mit einer Gondel, dem Skytrain oder zu Fuß. Wir gingen natürlich zu Fuß, außerdem waren wir auch für den Skytrain zu früh dran.

Eine Meile geht es über den Granit nach oben. Okay eine Meile, nichts was einem aus dem Gleichgewicht bringen sollte. Der ein oder andere Einwohner von Atlanta betrieb diesen Aufstieg als Frühsport und war dann auch dementsprechend ausgerüstet. Wir wollten uns heute Morgen nicht gleich so in Schale werfen und betrieben den Aufstieg in unseren Straßenklamotten, die dann auch recht schnell sehr feucht waren und das nicht nur weil die Luftfeuchtigkeit hier in Atlanta gefühlt weit über 100% war.

Für einen Sprung auf der Spitze des Berges reichte die Kraft dann aber noch. Leider war die Aussicht heute morgen nicht sehr gut. Nebelschwaden zogen über die Stadt und es war sehr diesig.

Der Granitbrocken hat aber noch etwas zu bieten außer einer manchmal guten Aussicht und einen anstrengenden Aufstieg. Hier hat 1923 ein gewisser Borglum ein Relief in die Wand gestanzt.

Es gibt natürlich noch ein Bild das dieses Kunstwerk etwas näher zeigt.

Das Relief zeigt drei Persönlichkeiten der Konföderierten Staaten von Amerika: Präsident Jefferson Davis und die Generäle Thomas "Stonewall" Jackson und Robert E. Lee.

Nochmal zum Künstler der dieses Relief schuf, Borglum. Wer meine Reiseberichte aufmerksam verfolgte in den letzten Jahren, dem ist dieser Name schon einmal untergekommen. Macht nichts, man muss nicht sofort darauf kommen. Borglum war auch der Künstler der Mount Rushmore verantwortete. Wieder etwas gelernt heute.

Nach diesem morgendlichen Training verlagerten wir unsere Aktivitäten wieder eher ins Auto. Wir fuhren nach Downtown Atlanta. Zunächst wollten wir der Grabstätte von Dr. Martin Luther King Jr. einen Besuch abstatten. Mitten in Atlanta hat man hier den

eröffnet. Hier zeigen verschiedene Museen und Ausstellungen das Wirken und Handeln von Martin Luther King. Äußerst beeindruckend. Man beginnt sich als Angehöriger der weißen Rasse fast etwas zu schämen für die Ansichten die hier noch in den 60ziger Jahren des letzten Jahrhunderts kund getan wurden.

Einen alten Bekannten haben wir hier auch getroffen.

Kunta Kinte mit seiner Tochter Kizzy. In Vorbereitung unserer Reise haben wir, ich erwähnte es im Preview, Roots angeschaut. Aber wer kennt Kunta Kinte nicht. Ihn hier anzutreffen damit hatten wir allerdings nicht gerechnet.

Selbstverständlich haben wir auch dem Grab von Martin Luther King und seiner Frau unsere Aufwartung gemacht. Der Kämpfer gegen die Diskriminierung wurde am 04. April 1968 in Memphis in einem Motel erschossen. Der Mann der gewaltfreien Widerstand predigte wurde durch Gewalt besiegt. Besiegt wurden aber nicht die Ideen die er hatte und am Ende war er erfolgreich. Die Diskriminierung der afroamerikanischen Bürger der USA konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden. Zunächst wurde King auf dem South Cementery in Atlanta, einem Friedhof für Schwarze, begraben. 1977 wurde er dann hier in die Nähe des King Centers umgebettet. 2006 verstarb seine Frau, die hier bei ihm bestattet wurde.

Auf der Suche nach einem Fanshirt der Atlanta Hawks ging es dann noch richtig nach Downtown. Mitten hinein in die Stadt zur Philipsarena (Home of the Atlanta Hawks, der Basketballmannschaft in der ein gewisser Dennis Schröder ab diesem Sommer spielen darf) und gleich nebenan zum Olympiapark.

Nach etwas längerem Suchen als geplant, aber letztendlichem Finden eines T-shirts, verließen wir Atlanta wieder und fuhren in Richtung Savannah. Auf dem Weg fanden wir noch unseren ersten Dennys des Urlaubs. Ein ziemlich uriger, der an den Moonlight Diner in Denver erinnerte. Als wir gut gefüttert den Dennys wieder verließen ging gerade ein Gewitterschauer über Georgia nieder. Wir waren innerhalb weniger Sekunden bis auf die Knochen nass. Das gehört aber hier wohl dazu. Gewitterschauer sind bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit in dieser Gegend keine Seltenheit und gehen nahezu täglich runter.

Die nächsten 3 Stunden fuhren wir durch Georgia in Richtung Osten. Wir müssen ja noch zum Atlantik. Leider hat man von der Interstate aus nicht viel Sicht auf Georgia. Wir fuhren die meiste Zeit durch Wälder, manchmal sah man ein paar Felder mit Mais oder Kühen. Dann aber wieder vor allem Wald und Wasser. Georgia ist grün. Nicht nur Atlanta ist die City in a Forest, Georgia ist der Staat im Forest. Eigentlich ist es richtig schön hier. Richtig schön. Morgen werden wir sicher noch etwas mehr davon sehen.

Zum Abschluß noch ein paar Impressionen von Atlanta.

der Olympiapark im Hintergrund das CNN Gebäude

Zum Abschluß des heutigen Tages noch eine kurze Geschichte dazu. Wir waren im Dennys essen. Wie beschrieben hatte es ein Gewitter als wir wieder ins Freie traten. Meine Frau, die so leid es mir tat, mit dem Fahren dran war musste wie einst Harry das Auto holen. Tja, shit happens sometimes. Sie rannte zusammen mit unserem Mittleren über den Parkplatz zum Auto. Es regnete so stark man war innerhalb von Sekunden bis auf die Knochen nass und das nicht nur von oben. Was die beiden auf ihrem Weg zum Auto übersahen war der Rio Grande der sich auf dem Parkplatz gebildet hatte. Man hätte im Prinzip auch zum Auto schwimmen können. Somit waren sie nicht nur von oben nass, sondern auch von unten. Die Schuhe haben übrigens den Grad der Trockenheit der zum Anziehen geeignet wäre auch nicht am nächsten Morgen wieder erreicht.

zurück   nächster Tag
 

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum